Seiten

Donnerstag, 18. Juli 2013

Fensterbank Prinzen und Prinzessinnen II: Aus Kahlköpfen werden Flaumknäuel

15. Juli: Der Nachwuchs ist auf einmal sehr viel wachsamer (wahrscheinlich sehen sie jetzt besser) und das Fotografieren wird schwieriger. Kommt die Kamera zu nahe, klappen die hungrig gereckten Schnäbel zu und die Köpfchen tauchen ab. Dafür sehe ich zum ersten Mal, wie einer der Jungvögel so etwas wie Federpflege an sich und auch seinen Geschwistern, die davon nur mässig begeistert sind, vornimmt.

16. Juli: Definitiv auf dem Weg zu Flaumknäueln, nun wuseln sie alle herum, Flügel werden gespreizt und (kaum vorhandene) Federn mit Schnäbelchen geglättet. Sie sind dermassen gewachsen, dass ich mich wundere, wie sie noch alle ins Nest passen. Die Mohawks sind noch intakt, die Schwänzchen sehen dafür schon richtig erwachsen aus. 


NB: Nach Tante Wikipedia handelt es sich bei den Mohawks und den flaumigen Fluffies, die man hier auch am Körper sieht, um Nestlingsdunen. Gut, dass wird das geklärt haben.


Eng hier! 

17. Juli


Auch ein schöner Rücken kann entzücken. Die Aufnahme tönt zumindest ein logistisches Problem an, mit dem sich Mama und Papa auch auseinandersetzen müssen. Kurze Zeit später war der Rand des Nests wenig elegant mit einem weissen Würstchen dekoriert, das eiligst entsorgt wurde. 

Der Gesichtssinn wird jetzt immer ausgeprägter. Die vergangenen Tage hindurch wurde stets nur auf die Seite geblickt, von der das Futter kommt. Jetzt haben sie auf einmal die Welt jenseits des Futterhorizonts entdeckt und spähen manchmal zwischen den Blättern hindurch nach Mama und Papa. 

Das Gewusel wird immer schlimmer und ich mache inzwischen regelmässig SchnäbelInventur. Für ev. Rettungsaktionen im hohen Gras vor dem Haus bin ich gerüstet  allerdings müsste ich den Notfall vor den vielen Katzen der Nachbarschaft entdecken.

18. Juli

Für einmal keine Nahaufnahme. Wo ist das Vögelchen?


Die besten Aufnahmen entstehen wie hier über die Mittagszeit, wenn die Sonne die Beleuchtung übernimmt.


Vor dem definitiven Abflugtermin hätte ich gerne noch einmal ein komplette Gruppenaufnahme gemacht. Aber meine Models verhalten sich nicht sehr kooperativ und turnen meistens aufeinander rum. So gibt's halt jetzt noch einmal ein Einzelporträt. Gut zu erkennen ist nicht nur die Gewichtszunahme, sondern auch wie stark sich das Federkleid verändert hat. Die Nestlingsdunen sind schon fast verschwunden. Das Köpfchen sieht jetzt nicht mehr wie noch vor zwei Tagen nach Geier/Marabu aus - inzwischen erkennt man den kleinen Singvogel.

Und zum Abschluss noch ein Trio.


Abendlicher Nachtrag: Gerade eben habe ich einen der Herrschaften beim Erkunden der Fensterbank ertappt. Bei meinem Anblick hüpfte man allerdings eiligst zu den Geschwistern ins Nest zurück. Nun wird es wohl nicht mehr lange dauern und es heisst, Abschied nehmen. Spüre schon das Empty
 NestSyndrome heraufziehen.

19. Juli

Langsam wird die Welt im Nest zu klein...



20. Juli

Nach Tante Wikipedia geht die Nestlingszeit jetzt definitv zu Ende. Nicht, dass davon viel zu spüren wäre...


Hübsch gemütlich hier – Zimmer mit Aussicht und Vollpension, wir gehen nirgendwohin.

Das stimmt allerdings nicht ganz... Indizien belegen, dass man, wenn niemand hinguckt, des öfteren mal Ausflüge auf die Fensterbank unternimmt...




Hachja, schnell ein anderes Bild hinterher, um die Gedanken an demnächst anfallende Putz- und Schrubaktionen zu verdrängen.


Was denn?!? Wir sind doch süss!

21. Juli

Genau nach Fahrplan...



Wir sind dann mal weg!

Abgesehen von der lästigen Fotografin war das nämlich ein guter Brutplatz und so schliesse ich mit: Bis zum nächsten Jahr!

PS: Inzwischen haben die Herrschaften einen Part in Band 2 erhalten.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen