Utawage Hiroshige A Snowy Evening at Kambara Station via www.metmuseum.org/ |
Farbholzschnitte gab es in Japan seit dem frühen 18. Jahrhundert. Im 19. Jahrhundert erreichten Drucke, die dem Genre der Ukiyo-e ("Bilder der fliessenden Welt") angehörten, immense Popularität. Ukiyo-e zeigte den Alltag in der Grossstadt Edo: Impressionen aus dem Unterhaltungsviertel, Darstellungen von Kurtisanen und berühmten Schauspielern sowie schlichte Alltagsszenen. Später kamen Landschaftsansichten – oftmals in Serien – hinzu. Eine ganze Industrie von Künstlern, Verlegern, Holzschneidern und Druckern lebte von der Herstellung dieser Drucke. Als Kunst wurden diese Werke in Japan aber nicht betrachtet. Die in Serien hergestellten Bilder galten als Massenware und Alltagskunst zur Zimmerdekoration.
Auf die japanische Kunst aufmerksam wurde man im Westen gegen Mitte des 19. Jahrhunderts. Gerade die Farbholzschnitte erregten grosse Aufmerksamkeit – vor allem im Gefolge der Weltausstellungen von London (1862) und Paris (1867). Damit begann eine allgemeine Begeisterung für asiatische Kunst, die nun eifrig studiert und gesammelt wurde. Impressionismus, Jugendstil und frühe Moderne zeigen denn auch japanische Einflüsse.
Zu den Künstlern, die sich auf das Abenteuer einliessen und mit Formengebung, Bildgestaltung und Stilelementen japanischer Kunst, vor allem der Farbholzschnitte, arbeiteten, gehören unter anderem Monet, van Gogh, Degas, Klimt, Whistler, Pissaro, Gauguin und Toulouse Lautrec. (Der Einfluss reichte sogar über die darstellenden Künste hinaus, Debussys "La Mer" wurde von Hokusais Werk "Grosse Welle vor Kanagawa" inspiriert.)
Zu den Künstlern, die sich auf das Abenteuer einliessen und mit Formengebung, Bildgestaltung und Stilelementen japanischer Kunst, vor allem der Farbholzschnitte, arbeiteten, gehören unter anderem Monet, van Gogh, Degas, Klimt, Whistler, Pissaro, Gauguin und Toulouse Lautrec. (Der Einfluss reichte sogar über die darstellenden Künste hinaus, Debussys "La Mer" wurde von Hokusais Werk "Grosse Welle vor Kanagawa" inspiriert.)
Auch heute noch sind japanische Farbholzschnitte ungemein beliebt. Jetzt gegen Jahresende wird man in Buchhandlungen wieder Postkarten, Wandkalender, Agenden und Notizbücher mit Hiroshiges "100 Ansichten von Edo" und Hokusais "36 Ansichten des Berges Fuji" in den Weihnachtsauslagen finden - Hiroshiges "Abendschnee" kann man sich auch als Diorama zum Selber-Basteln bestellen.
Wer gerne ein Original besitzen würde, muss wie bei aller Kunst, über einige Sachkenntnisse verfügen, um nicht einem minderwertigen Abzug oder schlecht erhaltenen Druck oder gar eine billige Kopie zu erstehen. Ich gehe natürlich davon aus, dass Christian einen frühen Abzug (die sind besser, weil die Druckplatten noch nicht abgenutzt waren) in erstklassigem Zustand besass.
Info zur Herstellungsweise. Und so wird's gemacht – 17 Farbaufträge, ausgeführt mit der gnadenlosen Eleganz und Effizienz des wahren Meisters.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen